Das Samu kein einfacher Teenager gewesen war, das war mir schon klar, immerhin war er auch kein einfacher Erwachsener. Joona kam in genug Sachen nach Samu, wahrscheinlich auchweil er aktiv versuchte, seinen 'Onkel' nachzuahmen. Extrem süß war es ja schon irgendwie, aber irgendwann würde es sicher zu einem Problem, zumindest für mich. Und für andere Mütter, denn Samu war selbst heute noch ein totaler Herzensbrecher.
Ich brauchte auch gar nicht so lange ! Naja, länger als Samu, aber nur, da ich mir einen seiner Lieblingspullis erst aus dem Schrank raussuchen musste. Ich hätte natürlich auch den nehmen können, der oben lag, aber der den ich jetzt hatte war viel weicher und rich nicht nur nach Weichspüler, sondern auch nach Samu.
Ich hilt Joonas Hand, bis wir das Haus verlassen hatten und er von Samu die Leine bekam, da war es besser, wenn er beide Hände zur Verfügung hatte. Und wenn er ein bisschen vorrannte war das auch ok, solange wir ihn im Blick hatten. Auch wenn ich weder seine Hand hielt, noch mich in seine Seite lehnte, lief ich etwas näher an ihm dran als sonst und unsere Arme stießen mehr als nur einmal zusammen. Heute Abend, wenn wir ungestört waren, könnten wir so lange unsere Hände miteinander verschränken, wie wir wollten...
Samu hielt die Tür für uns offen und während Joona die Treppen hoch rannte, kramte ich in meiner Tasche nach den Schlüsseln. Irgendwie hatte ich viel zu viel Krimskrams da drinnen. Doch ich fand sie und schloss die Tür auf, als ich oben angekommen war. "Nicht rennen, Joona!" rief ich ihm hinterher, bekam aber nur ein dahingesagtes "Ja, Mama!" zurück.
Als Samu mich gegen die Wand drückte, schlang ich meine Arme um ihn und erwiderte genauso leidenschaftlich den Kuss, wie er ihn initiiert hatte. "Ok...bis später. Ich freu mich schon" ich lächelte, drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann im Inneren meiner Wohnung, ehe ich ihn noch mal küssen konnte. Sonst hätten wir uns so schnell nicht wieder voneinander trennen können.
Nach dem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, atmetet eich tief durch, bevor ich Joona durch die Wohnung folgte und erst mal Liz unseren Babysitter anrief, um die Details für später zu klären.

@Samuel Mäkinen

Ich erreichte Liz sofort und zum Glück hatte sie wirklich noch nichts vor und zögerte nicht lange, bevor sie ja sagte. Ich war ihr wirklich dankbar, denn das letzte was ich wollte, war Samu abzusagen. Heute Abend war wichtig, wenn aus uns wirklich etwas ernstes werden sollte. Ansonsten würden wir wahrscheinlich beide wieder den Mut verlieren.
Ich hatte ihr gesagt, dass sie eine halbe stunde vor Samu kommen sollte und ihr dann erklärt, dass Joona nicht mitbekommen sollte, mit wem ich den Abend verbrachte, weil es sonst nur zu viele Fragen geben würde. Vor allem die, warum er selber nicht mitkommen konnte.
Dann verbrachte ich ein bisschen Zeit mit meinem Sohn, auch wenn dessen Aufmerksamkeit eher auf Kihara gerichtet war. Erst als Liz kam, ließ ich Joona mit ihr im Wohnzimmer und ging selber ins Schlafzimmer, um mich fertig zu machen. Ich hatte bereits bei Samu geduscht, also brauchte ich das nicht mehr tun und so nutzte ich die Zeit, um mir den Kopf über Kleidung und Frisur zu zerbrechen. Es war unglaublich lange her, dass ich das letzte mal so nervös war und mich nicht entscheiden konnte, was ich anziehen sollte. Einerseits wollte ich ihn beeindrucken, ich wollte sexy aussehen, aber andererseits konnte es auch nicht over the top sein, immerhin kannte Samu mich gut genug, um zu wissen, was ich normalerweise so trug. Fest stand, in seinem Shirt und Pulli konnte ich nicht bleiben, auch wenn ich bestimmt in solchen Klamotten seine Wohnung wieder verlassen würde
Im Endeffekt entschied mich mich für dunkele, enge Jeans, ein weißes Top und einen weichen, türkisgrünen Pulli, den mir Samu vor ein paar Jahren geschenkt hatte. Schnell zog ich die Sachen über meine beste Unterwäsche und widmete mich dann meinen Haaren, die ich einen Lockeren Zopf flocht, damit sie nicht im Weg waren. Ein bisschen Make-Up, aber nicht zu viel, ein bisschen Parfüm und ich war fertig. Und schon hörte ich Liz stimme, die nach mir rief. Samu war hier. Meine Aufregung war wieder mehr als nur deutlich zu spüren, auch wenn es Samu war. Gerade weil es Samu war? Ich wusste es nicht.
Ich stand auf, griff nach meiner Tasche und kontrollierte, ob ich auch wirklich mein Handy eingesteckt hatte, falss irgendwas mit Joona sein sollte und ging dann zur Tür. Es breitete sich sofort ein Lächeln auf meinen Lippen aus, als ich Samu sah, doch erst mal wandte ich mich an Liz., auch wenn ich ihn liebend gerne sofort geküsst hatte. "OK, meine Nummer hast du ja, falls du mich so nicht erreichen solltest, ist in meinem Festnetz-Telefon auch die Nummer von Samu einprogrammiert. Wenn was ist, ruf bitte an, auch wenn er nur ohne eine Geschichte oder ein Lied von mir nicht einschlafen kann" Natürlich wollte ich den Abend mit Samu genießen, aber mein Sohn stand nun mal an oberster Stelle und würde immer wichtiger sein. Aber so wie es aussah hörte mir Liz nicht mal wirklich zu, sondern starrte Samu an, als wäre er ein göttlicher Held in Person. Ich sah ihn zwar wahrscheinlich genauso an, schließlich war er verdammt gutaussehend und in jeglicher Weise ziemlich perfekt, aber sie sollte ihn nicht so ansehen. "Liz!" "Oh, ja sorry. Natürlich. Ehm, viel Spaß dann" Sie konnte sich gerade lang genug von seinem Anblick wegreissen, um mir das zu sagen und mir ein Lächeln zu zeigen, bevor sie ihn wieder anstarrte. Das wollte ich mir aber nicht so wirklich bieten lassen, also griff ich nach seiner Hand, gab ihm einen Kuss auf die Wange und trat mit einem Lächeln aus meiner Wohnung, damit wir gehen konnten.

@Samuel Mäkinen